25. April 2009
Bantam-Mais Pflanzaktion 2009
Bergedorfer Zeitung
Ochsenwerder (ilk). 5000 Mais-Setzlinge wurden an diesem Wochenende auf ein Feld der Gärtnerei Sannmann gepflanzt. Dabei gehört Mais gar nicht zum Angebot des Demeter-Betriebes am Ochsenwerder Norderdeich 50. Grund für die Ausnahme war die Frühjahrsführung unter dem Motto „Zukunft säen“.
Mehrere Hundert Besucher wollten ein lebendiges Zeichen gegen Gentechnik im Ackerbau setzen und gruben „ihre“ Pflänzchen der alten und gentechnisch nicht veränderten Sorte „Bantam“ in den Boden ein.
Unter den fleißigen Helfern war Helmut Grimm. Der 67-jährige Biologe engagiert sich nach eigener Aussage „schon berufsbedingt“ gegen die grüne oder Agrogentechnik, arbeitet ehrenamtlich für die Bio-Molkerei Hamfelder Hof. „Keiner kann absehen, welche Folgen der Verzehr von Gen-Lebensmitteln langfristig für den Menschen hat“, sagt Grimm. „Ich hoffe, dass wir durch die Pflanzaktion dazu beitragen, den Großraum Hamburg gentechnikfrei zu machen.“
Hofinhaber Thomas Sannmann regte an, auch auf dem heimischen Balkon Bantam anzupflanzen, um den gentechnikfreien Maisanbau zu unterstützen. Der Standort müsse nur windgeschützt und sonnig sein, die Erde mit nährstoffreichem Kompost vermengt werden. Im Internet können die „Kleinbauern“ dann ihren Standort bekannt machen. Jeder von ihnen hat laut Sannmann das Recht zu erfahren, wo in seiner Nachbarschaft Gen-Mais wächst, und kann verlangen, dass der eigene Mais durch einen Mindestabstand beider Kulturen von 300 Metern vor den gentechnisch veränderten Pollen geschützt wird. Der Gärtner fasste zusammen: „Wenn in Deutschland nur alle paar Kilometer einige Bantampflanzen wachsen, wird es schwierig für die Bauern, noch ausreichend große Felder mit ihrem Gen-Mais zu bestellen.“
Auch Marion Mutz war begeistert von der Anti-Gentechnik-Aktion und entschlossen, künftig bei sich zu Hause Bantam zu ziehen. Mit der Geburt ihrer Tochter Ida vor drei Jahren hatte die Escheburgerin begonnen, verstärkt auf eine gesunde Ernährung zu achten. „Ich finde es gut, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel im Handel besonders gekennzeichnet sein müssen und würde diese auch nicht kaufen“, erklärte sie. Außerdem informiere sie sich gezielt, wenn in den Nachrichten wieder ein Bericht zum Thema komme.